Hallo
Mein Werdegang hin zum Computer ist möglicherweise etwas eigenartig. Ich bin Jahrgang '68 und habe neidlos zu gesehen, wie mein Bruder an seinem ATARI ST 1040 herum werkelte und an einem Robotron KC 85-3 programmieren lernte. "COMPUTER sind doof" war mein Fazit und kletterte lieber auf den Kirschbaum im Hof und las die Psychoanalyse. Auch später konnte ich den grauen Kisten nichts abgewinnen und somit wuchs mein Bücherregal und die Schränke füllten sich nicht mit Festplatten, Arbeitsspeicher oder sonstiger PC-Hardware.
Mit einem Wort: Meine Welt war in Ordnung.
Meine erste berufliche Ausbildung im kaufmännisch/technischen Bereich führte mich in eine Werkstatt. In unserer freien Zeit züchteten wir im Aufenthaltsraum Skalare und machten Reis-Wein, welcher nach Dienstschluss beim Kartenspiel getrunken wurde. Immerhin wurde ich etwas geschickter im Umgang mit technischen Dingen und so war ich nach einer späteren medizinisch/pflegerischen Ausbildung für die MED-Technik der Station zuständig.
Ich war nun über 30 Jahre alt und der Computer kam immer noch toll ohne mich klar (und ich ohne ihn). Dann betreute ich einen Patienten mit einem besonderen Interesse. Er war Rückenmark-verletzt und mußte pflegerisch vollständig versorgt werden. Er erzählte von LINUX und FREIER SOFTWARE. Weltweit würden Menschen, die sich zumeist nie gesehen hatten, zusammen arbeiten. Für Sich, für Andere, für Alle. Da er es nicht Selbst konnte, war ich "seine Hände und seine Beine". Durch Gespräche und später auch durch praktische Übungen wurde ich in Linux eingeführt. Er war begeistert und dies färbte ab.
Die "Droge" wirkte und ich kaufte mir meinen ersten Computer - gebraucht. Das Teil passte gut unter den Schreibtisch und hatte einer alten Dame gehört, die darauf fast ausschließlich Mahjong spielte. Win98 war drauf und ich wurde auch mit dem ganzen Kasten nicht warm und so verkaufte ich ihn und legte mir einen gebrauchten Sony-Laptop zu. Der war besser und ich ließ Win links liegen und begann Linuxsysteme drauf zu spielen. Ich hatte bald 8 verschiedene Linuxe (multiboot) am Laufen, was mir kaum noch Platz für Dateien ließ.
Über die Jahre habe ich immer mehr unterschiedliche Distributionen installiert und getestet. Neben den "Klassikern" waren dies auch:
GreenOS, Crunchbang, FreeBSD, Tinycore, DreamLinux, MaryanLinux, DracoLinux, OpenSolaris, MuLinux, DesktopBSD, IgelleLinux, Plan9, Fuduntu, FleXXXPup, DSL, Morphix, Minino, FreeSpire, OpenGEU, Siltaz, Puppy, X-PUD, Protech - one, Geentoo, Dynabolic, ZevenOS, Quantian, SamLinux, VectorLinux, Zeta, Skolelinux, Q4OS, MX15, PClinuxOS u.v.a.m..
zu Debian bin ich allerdings immer zurück gekehrt
meine Hauptinteressen (neben meiner Installationswut) waren und sind:
- innovative freie Software benutzen/testen/empfehlen
- Installation / Linux für Menschen mit Handicap (z.B. körperliche Einschränkung wie Sehschwäche und motorischen Störungen)
- alte Hardware weiter mit Linux nutzbar zu machen
- Software mit "Mehrwert" für Kinder/Bildung/Schule
Besonders der Bereich "Schule" interessiert mich derzeit sehr, und so läuft auch aktuell ein Projekt in einer Grundschule mit den Zielen: Linux für Schüler, Lehrer usw. vollständig nutzbar zu machen.
weitere Infoshier
Hier darf Jeder gerne eine Nachricht an Mich hinterlassen: Dass Du jetzt doch noch ein IC Beinchen bekommen hast, also echt kultig irgendwie, MSX Spectrum was, Casio-PB1000 Assembler, Atari 1040 etc... und auch mal ein paar Jahre ohne PC. Das geht durchaus auch. Und da ist mir das hier eingefallen https://www.youtube.com/watch?v=BKfTlJ06Eu0