Allgemein ist unter einem Backport ein Feature (oder Bugfix) zu verstehen, das aus einem neueren Entwicklungszweig eines Projekts zurück in einen älteren Entwicklungszweig portiert wird.
Warum macht man das?
- Feature-Backports:
- der aktuelle Entwicklungszweig ist noch zu instabil, ein Feature aber durchaus ausgereift, dann wird man dieses auf den stabilen Zweig zurückportieren um schon jetzt davon zu profitieren
- Bugfix-Backports:
- mit Erscheinen einen neuen Release werden oft nicht ausschließlich Fehler beseitigt, sondern auch neue Funktionen eingebaut oder sonstige Veränderungen durchgeführt, um möglichst keine Überraschungen zu erleben, werden Bugfixes auf die gerade eingesetzte Version portiert
- bei Bibliotheken ist es oft wichtig, insbesondere im Zusammenspiel mit proprietären Anwendungen, das ABI nicht zu verändern
Beispiel
RedHat portiert viele Features aus dem Kernel26 zurück in den Kernel24. Dadurch hat deren Kernel bereits Features aus der 2.6 Serie, welche sich noch in der Entwicklung befindet (aber wohl jetzt nur noch einige Tage). Das hat zum einen den Vorteil dass diese neuen Features bereits genutzt werden können, ohne die stabile Kernel-Serie 2.4 aufgeben zu müssen, zum anderen hat das aber den Nachteil, dass dieser Kernel24 in vielen Punkten nichtmehr zum Standardkernel kompatibel ist. Dies äußert sich z.B. in UserModeLinux.
Ebenso verhält es sich mit den GNOME Versionen 2.0, 2.2 und 2.4.