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Hanau Linux User Group |
Linux und Vista - Erfahrungsbericht
von WernerMuehl
Hallo zusammen.
Ich hatte auf Rudi's Notebook Linux installiert, mit dem Erfolg, dass Windows Vista nicht mehr startet.
Der Vorgang: |
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1. |
Vista gestartet |
2. |
openSUSE 10.3 - DVD eingelegt |
3. |
Autostart kopiert Kernel + initrd nach C:\ |
4. |
nach ein paar Klicks auf ein Susemenu kommt der Neustart und die Installation beginnt |
5. |
Während der Installation mit YaST die Vista-Partition sowie die versteckte Recovery-Partition verkleinert |
6. |
in den freien Platz die Partitionen für Linux angelegt (/, /home, swap) |
7. |
openSUSE läuft prima |
ABER Windows Vista lässt sich nicht mehr booten !!!
(grub bemüht, mbr zurück geschrieben, Win-Programm bootrec.exe /Fixmbr: alles half nicht !)
Nach etlichem Suchen im Internet habe ich den Grund gefunden:
1. NTFS unter Vista ist anders als unter XP
2. boot.ini ist ersetzt durch eine Binärdatei, zum editieren wird Programm bcdedit.exe verwendet
3. keine Partitionsverkleinerung während der Linux-Installation !!!
Zitat aus http://forum.chip.de/linux/windows-suse-10-3-boot-problem-1006629.html (ganz unten):
- Hast Du bei der Installation von Linux zufälliger Weise die Windows Vista Partition verkleinert?
- Wenn ja, hast Du ein Problem, da Vista damit im Gegensatz zu den Vorgängerversionen nicht mehr klar kommt - was genau da schief läuft weiß ich nicht, aber es ist wohl tatsächlich so, dass man da nur durch eine Neuinstallation von Vista weiter kommt.
und hier : http://www.pronetworks.org/forum/viewtopic.php?t=78184 (Es erfolgt eine Weiterleitung zur Hauptseite des Forms, ggf. durch Suchen den Artikel finden. Hat ursprünglich mal funktioniert)
- After the installation of Windows Vista, you will want to install Linux. *DO NOT resize the Vista partition during the installation of the Linux distribution!* Due to the change in NTFS versions, no Linux partitioning program, nor standard Windows partitioning programs, can properly alter the partition that Vista is installed to. Also, be sure to specify that GRUB is the bootloader to be installed if this is an option.
Ich habe jetzt jetzt die Vista-Recovery-DVD genommen, um Vista neu zu installieren.
Danach werde ich die Vista-Partition mit dem Windows-vistat-Partitionsprogramm verkleinern, damit es Platz für Linux gibt:
Soweit mein 1. Bericht. Fortsetzung folgt.
LASST AUF JEDEN FALL VORERST DIE FINGER WEG VON VISTA WENN DA KEIN FREIER PLATZ AUF DER FESTPLATTE IST !
Werner
Hier die Lösung von Werner:
Hallo zusammen !
Gute Nachricht: es laufen openSUSE und Vista.
Der Reihe nach:
1. Vista Recovery-DVD reingelegt und gebootet
2. Neuinstallation gewählt, es kann nur die "Benutzerdefinierte Installation" (für Multiboot und Partitionierung) gewählt werden
Ich hatte vom ersten Installationsversuch noch folgende Partitionen und wollte nach Möglichkeit diese beibehalten:
- sda1 ist die Extended Partition wegen dem Recovery-Zeugs bei dem Rechner - sda2 ist Vista mit NTFS, 100 Gbyte - sda3 ist Linux-/ mit ext3, 20 GByte - sda4 ist Linux-/home mit ext3, 94 GByte - und noch die Partition Recover sowie eine FAT32, beide als logische Laufwerke in der Extended Partition
Meine Überlegung: Vista auf sda1, Linux auf sda3, sda4
Aber: Werner denkt - Gates lenkt !
3. Partition sda2 gelöscht und auf "Formatieren" angeklickt. Ich erhalte ein Auswahlmenü für das Dateisystem, kann außer NTFS jedoch nichts anderes wählen - Toll!
4. Nachdem die sda2 formatiert ist (ging ratz-fatz), geht es mit der Installation nicht weiter, der Button bleibt inaktiv. Nochmals Partition gelöscht, formatiert: kein Unterschied
5. Partitionen sda3 und sda4 (wollte ich für Linux frei lassen) und nochmals die sda2 gelöscht, den gesamten freien Platz (ca. 214 GByte) für Vista formatiert. Überraschung: der Button "Weiter" ist aktiv!
6. nach der Installation wollte ich die Vista-Partion verkleinern, da ich ja Platz für Linux brauche: Systemsteuerung -> System + Wartung -> Verwaltung, hier gibt es einen Eintrag "Festplattenpartitionen erstellen und formatieren" Jetzt die riesige Vista-Partition verkleinern auf 50 GByte - so hatte ich mir das gedacht! Onkel Gates lässt aber nur eine Verkleinerung auf 50% der urprünglichen Größe zu, also mindestent 107 GByte ! Ist richtig Toll so ein Werkzeug. Ich kann auch nur am oberen Ende der Partition verkleinern. Oben verkleinern und dann den unteren Teil hochschieben geht schon mal gar nicht. Also auch wieder ein Programm ganz nach Microsoft.
7. Dem Vista die Macht über 107 GByte gegönnt, Rest von 107 GByte sollte ja auch für Linux reichen.
8. Bevor ich jetzt Linux installiere, kommt das Experiement: Knoppix und Qtparted: ich habe die Vista-Partion auf 50 GByte verkleinert. Jetzt kommt die Überraschung: Vista bootet immer noch, korrigiert seine alten Daten über die Partition und ergibt sich seinem Schicksal als "Nischenprodukt auf einer 50 GByte Partition"
9. openSUSE 10.3 DVD rein und installiert
10. Notebook läuft jetzt mit Vista und Linux - keine Bootprobleme mehr.
Einige Überlegungen zur Vorgehensweise:
Was ich nicht gemacht hatte, was aber evtl. zu Fehler führen kann, ist foglendes:
- bei der ersten Installation keine Defragmetierung durchgefüht (Notebook war neu, wenig mit gearbeitet, riesige Festplatte)
- Windows-Auslagerungsdatei nicht deaktiviert
- Die Vista-Partion nicht mit einem Tool wie "Qtparted" verkleinert, bzw. nichts von der Existenz eines "Partition-Managers" unter Vista gewußt.
Das hier ist ein Hinweis an alle, die mal die Lage kommen auf einem Vista-Rechner Linux installieren zu dürfen und "freie Hand" haben, also dass der Rechner auch im Notfall "platt" gemacht werden kann:
Macht mal die Partitionierung mit "Qtparted" so, wie ihr sie braucht (auch vielleicht verschieben) und schaut nach, ob Vista noch läuft!
Währe ganz gut zu wissen.
Nach meiner jetzigen Erfahrung mit Vista und der nachträglichen Installation von Linux scheint mir das hier der sichere Weg zu sein:
1. Scandisk ausführen:
Start -> Computer -> auf Laufwerk Rechtsklick -> Tools -> Fehlerüberprüfung
(auch so ein tolles Tool! Kommt doch bei mir die Meldung "Der Datenträger kann nicht überprüft werden, während er in Verwendung ist. Möchten Sie die Festplatte beim nächsten Neustart des Computers auf Fehler überprüfen?" Buttons: Datenträgerüberprüfung planen, Abbrechen)
Neustart !
2. Vista defragmentieren:
Start -> Computer -> auf Laufwerk Rechtsklick -> Tools -> Defragmentierung
3. Auslagerungsdatei abschalten:
Start -> Systemsteuerung - System und Wartung -> System -> Erweiterte Einstellungen * im Fenster Sytemeigenschaften: Erweitert -> Visuelle Effekte, Prozessorzeitplanung, Speichernutzung und virtuller Speicher: Einstellungen... * im Fenster Leistungsoptionen: Erweitert -> Virtueller Arbeitsspeicher: Ändern... * Keine Auslagerungsdatei: Festlegen
Neustart !
4. Vista Partition verkleinern:
Start -> Systemsteuerung -> System + Wartung -> Verwaltung, hier gibt es einen Eintrag "Festplattenpartitionen erstellen und formatieren"
5. Jetzt Linux installieren
6. Auslagerungsdatei wieder einschalten, evtl auf feste Größe von 2 GByte
Falls mir noch was einfällt, gibt's halt noch ein Teil 3
Gruß
Werner
Ich hab's gewußt!
Hier noch ein wichtiger Tipp der Arbeit sparen kann:
Wenn einer Rechner platt gemacht wurde und es soll wieder Vista und Linux parallel installiert werden, dann bitte diese Reihenfolge einhalten:
1. Vista installieren
2. Linux installieren
(Linux erkennt bereits installierte Systeme und bindet diese in den Bootmanager ein - Vista hat immer noch die alte Windows Unart bestehende Systeme zu ignorieren und bügelt alle platt)
Merke: Das Gute kommt zum Schluss !