Xft ist eine Erweiterung der Bibliotheken von XFree86, die die Client-seitige Bereitstellung von Schriften und Antialiasing für diese ermöglicht. Bei X-Servern, die die RENDER-Extension unterstützen, wird diese zur Beschleunigung der Darstellung genutzt.

Xft nutzt die FreeType-Bibliothek zum Rastern der Schriften. Dadurch werden alle Schrifttypen, die FreeType unterstützt, auch von Xft unterstützt. Das sind TrueType- und PostScript-Schriften.

Xft1

Xft1 ist in XFree86 4.0.2 bis 4.2.0 enthalten. Die Konfiguration erfolgt über die Datei XftConfig.

Dokumentation zu Xft1: http://freedesktop.org/~keithp/talks/xtc2001/

Xft1 hat einige Unzulänglichkeiten, die mit Xft2 beseitigt wurden.

Xft2

Homepage: http://fontconfig.org/

Bei Xft2 dreht sich alles um die fontconfig-Bibliothek. GTK+ 2 bietet bereits Unterstützung für Xft2, für Qt 3.0.x und Mozilla 1.0.x/1.1 gibt es Patches (http://fontconfig.org/qt, http://fontconfig.org/mozilla/). Qt 3.1 unterstützt Xft2 direkt.

Mozilla ab 1.2b hat Unterstützung für Xft2, es muss aber beim Kompilieren angegeben werden. Fertige Pakete gibts derzeit nur für RedHat 8.0.

Experimentelle Mozilla- und Galeon-Pakete gibt es hier.

Die fontconfig-Bibliothek selbst ist unabhängig von X, so kann sie auch von Programmen zum Drucken benutzt werden, ohne unnötigen Ballast mitzuschleppen.

Fontconfig enthält auch ein Konfigurationsprogramm, das aber kaum benötigt wird, da installierte Schriften automatisch erkannt werden. Z.B. hat jeder User die Möglichkeit, ein Verzeichnis ~/.fonts anzulegen, und darin alle seine benötigten Schriften zu speichern (TrueType und PostScript).

RedHat Linux 8.0 hat bereits Unterstützung für Xft2.