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CVSFootNote(diese Seite heisst "cvs" und nicht "CVS", weil CVS nämlich zur Verwaltung ein Verzeichnis "CVS" benutzt - daher ist der Seitenname in Kleinbuchstaben geschrieben, um Konflikte zu vermeiden.) ist das "Concurrent Versions System", ein netzwerktransparentes Versionskontroll-System.

Im Bereich von FreeSoftware und OpenSource ist es sehr verbreitet, weil man damit im Team Software entwickeln kann, auch wenn die Programmierer über die ganze Welt verstreut sind.

Homepage: http://www.cvshome.org/

Lizenz: ["GPL"]

Mini-Howto

Ausser der man-Page gibt es auch eine info-Seite zu cvs: info cvs

Generell nette Parameter für cvs (werden weiter unten nicht immer wieder wiederholt):

-z3 = gzip-Kompression verwenden (weniger Traffic, aber mehr CPU-Last auf CVS-Server)

-Q = leise - nur Fehlermeldungen ausgeben

Environment:

$ export CVS_RSH=ssh

Damit wird dann die Kommunikation verschlüsselt, wichtig v.a. für non-anonymous Accounts.

Einmalig den kompletten Source holen

Als erstes besorgt man sich mal nen kompletten CVS-Checkout des Wunschprojekts, das geht so:

# erstmal ein neues (temporäres) Verzeichnis anlegen:
$ mkdir /home/egal ; cd /home/egal

# dann beim CVS-Server anmelden (bei der Passwort-Frage einfach Enter drücken, also kein Passwort)
$ cvs -d:pserver:anonymous@cvs.egal.de:/cvsroot/egal login

# dann eine komplette Arbeitskopie der Sourcen "auschecken" (checkout, kurz co):
$ cvs -z3 -d:pserver:anonymous@cvs.egal.de:/cvsroot/egal co .

In jedem Verzeichnis unter CVS-Kontrolle gibt es ein Unterverzeichnis "CVS".

Dort liegen für CVS wichtige Informationen, z.B. in der Datei "Root" steht der CVS-Root drin, ebenso Methode (pserver), Login (hier: anonymous), CVS-Server und der Anfang vom Pfad dort. In der Datei "Repository" steht der Rest vom Pfad dort.

Deshalb muss man die o.g. etwas "längeren" CVS-Aufrufe auch nur das erste Mal machen, ab dann "weiss" CVS, was es wo wie kriegt.

lokale CVS-Kopie aktuell halten

Angenommen wir wollen xxx mal wieder auf den aktuellen Stand bringen:

$ cd /home/egal/xxx

# Updates holen/einbinden:
$ cvs update

CVS holt sich dann aus ./CVS/Root die restlichen Informationen, stellt die Differenzen zwischen CVS-Server und lokaler Kopie fest und versucht auch gleich, die Unterschiede einzuarbeiten. Wenn man selbst Änderungen gemacht hatte, werden Sicherheitskopien angelegt (Filenamen mit .#<filename>-<alteversion>, sichtbar mit ls -a).

Falls es Konflikte gab, findet man nachher im Sourcecode Stellen, die in <<<<<<<<<<<<<<<<<< und >>>>>>>>>>>>>>>>> eingerahmt sind, dort muss man dann manuell nachhelfen und die Konflikte lösen.

eigene Änderungen auf den CVS-Server hochladen

Hierzu braucht mal erstmal nen CVS-Account mit mehr Rechten. "anonymous" darf nur lesen, aber nicht schreiben.

Danach sollte man folgendes beachten:

In ./CVS/Root steht immer noch "anonymous" drin - aendern!

Ebenso sollte man eine Environment-Variable mit "export CVS_RSH=ssh" setzen, damit ssh verwendet wird.

Bevor man was "commit"ed, sollte man es erst "update"n, sonst geht es wegen Konflikten möglicherweise nicht.

Also erst lokale Kopie updaten, Konflikte (falls vorhanden) loesen, compilieren, testen.

Wenn Test OK und nichts anderes "kaputtgemacht" wurde, dann kurz vor dem commit nochmal kurz updaten, Konflikte?, compilieren, kurzer Test und dann:

$ cd /home/egal/xxx
$ # cvs login (falls noch nicht erfolgt)

# eine geaenderte Datei hochladen:
$ cvs commit test.c

oder

# commited alle Aenderungen im aktuellen Verzeichnis:
$ cvs commit

CVS fragt dann nen Kommentar ab, den man sinnvoll ausfüllen sollte - damit wissen die anderen Entwickler, was man geändert hat. Der Name des Entwicklers wird automatisch ergänzt, ebenso eine neue Versionsnummer und ein Timestamp.

Das war's. Die lokale modifizierte test.c ist danach auf dem CVS-Server.

CVS in Stichworten

cat >>~/.cvsrc
diff -c
update -P
cvs -q
<Strg-D>

Damit werden dann immer Contextdiffs erstellt, update immer mit -P aufgerufen und cvs immer mit der globalen Option -q (also relativ "leise").

Mehr zu CVS steht in dem sehr nützlichen Buch "Open Source Projekte mit CVS" von Karl Fogel, mitp-Verlag, ISBN 3-8266-0628-0.

CVS GUI-Frontends

Es gibt verschiedene Ansätze, die angeblich viel zu komplizierte Benutzung von cvs durch ein GUI-Frontend zu vereinfachen.

Cervisia

nutzt die QT-Bibliothek und ist eine wirklich praktische Sache. Cervisia ist in ["KDE"] 3 bereits enthalten und kann für ältere Versionen von http://cervisia.sourceforge.net runtergeladen werden. Cervisia kann die Struktur eines Repositories grafisch darstellen und auch Diffs farbig anzeigen.