http://www.apple.com/ibook/images/index_top10162002.jpg

Das iBook 2 von Apple ist eines der coolsten Notebooks, die es zurzeit überhaupt gibt.

Allerdings habe ich an GNU/Linux auf diesem Teil irgendwie die Lust verloren:

Also, warum nicht mal was ganz anderes? ;)

OpenBSD auf dem iBook 2

ToDo: Aktualisieren für 3.5

OpenBSD ist ein sicheres Betriebssystem aus der BSD-Familie. Für Apple-NewWorld-Rechner gibt es die macppc-Portierung.

Man muss sich von vorn herein darüber im Klaren sein, dass einige Dinge nicht funktionieren werden:

Dafür funktionieren andere Dinge gut:

Ab OpenBSD 3.5 geht anscheinend auch der Soundchip über den von NetBSD portierten snapper-Treiber.

Das wichtigste jedoch für mich: Der Kernel erkennt die iBook-Tastatur, so dass ein einfaches kbd de eine angepasste Tastaturbelegung lädt. Die Sonderzeichen sind genau da, wo sie hingehören und auch unter MacOSX sind.

akbd0 at adb0 addr 2: iBook keyboard with inverted T (ISO layout)

Es gibt jetzt eine bebilderte Installationsanleitung von Gilbert Fernandes: http://open.bsdcow.net/articles/ibook-faq/

Installation -- ohne physische Datenträger!

Nach dem Auspacken des Notebooks muss man das mitgelieferte Festplatten-Image installieren. Die erste Großtat danach sollte eine komplette Neuinstallation sein -- das Image ist nämlich unglaublich schlecht gemacht.

Also installiert man zunächst MacOS 9 von der entsprechenden CD, danach OSX. Zunächst ruft man das Programm "Laufwerke konfigurieren" auf und teilt die Platte am besten in vier Partitionen auf:

Die BSD-Partition ist am Schluss der Platte gut aufgehoben. OSX und das klassische MacOS sollten auf zwei Partitionen verteilt werden, damit man durch Drücken der Wahltaste beim Start zwischen ihnen wählen kann.

Jetzt zur OpenBSD-Installation: Man besorge sich von ftp://ftp.openbsd.org/pub/OpenBSD/3.2/macppc/ die Dateien ofwboot, bsd.rd und boot.fs. Diese stellt man ins Hauptverzeichnis seiner "Daten"-Partition.

Dann den Rechner neu starten und die Tastenkombination Befehl-Wahl-O-F gedrückt halten. Man kommt in das Menü der OpenFirmware, vergleichbar mit dem BIOS bei PCs.

Jetzt gibt es eine Schwierigkeit: Man muss die Nummer der "Daten"-Partition wissen. Wenn die Partitionierung so ist, wie oben vorgeschlagen (Daten als dritte Partition), dann müsste Partition Nr. 11 dir Richtige sein. Also:

boot hd:11,ofwboot bsd.rd

Das sollte das Installationsprogramm starten.

Eine der ersten Fragen ist, ob man das MBR- oder das HFS-Schema benutzen möchte. Hier muss unbedingt "H" für HFS angegeben werden. Man gelangt in das Partitionierungsprogramm pdisk, welches dem mac-fdisk in GNU/Linux-Distributionen entspricht. Mit dem Befehl "p" lässt man sich die Partitionstabelle anzeigen und sucht seine BSD-Partition von vorher. Bei dieser ändert man Typ (Befehl "t") und Name ("n") in "OpenBSD". Wichtig ist sich Offset und Länge der OpenBSD-Partition zu notieren! Dann schreibt die Tabelle und beendet pdisk.

Im nächsten Schritt gelangt man in den Disklabel-Editor, in dem man die Partition weiter unterteilen kann. Hier sollte man einen A-Teil (root) und einen B-Teil (Swap) anlegen. Dabei unbedingt darauf achten, dass Offset und Länge des gesamten Disklabels mit den vorher notierten Werten übereinstimmen.

Als nächstes wird das Netzwerk konfiguriert und nach der Installationsquelle gefragt. Hier gibt man FTP an, lässt sich eine Liste von Mirrors anzeigen und sucht sich einen in der Nähe aus. Am besten installiert man alle Sets ("all" eingeben).

Beim nächsten Neustart muss man wieder über die OpenFirmware gehen, diesmal lautet der Befehl (Partitionsnummer von oben):

boot hd:11,ofwboot bsd

Nach der Installation

Framebuffer-Schrift

Der Framebuffer benutzt eine sehr große 12x22-Schriftart. Wenn man eine kleinere möchte, muss man sich einen neuen Kernel compilieren -- und zwar nicht, wie empfohlen, einen "GENERIC" (aber fast). Also lädt und installiert man die Systemquellen (src.tar.gz und srcsys.tar.gz) und editiert die Konfiguration:

cd /sys/arch/macppc/config
cp GENERIC IBOOK
vi IBOOK

In die Konfigurationsdatei muss nur noch eine Option hinzugefügt werden:

option FONT_BOLD8x16_ISO1

Dann wird der Kernel gebaut:

config IBOOK
cd ../compile/IBOOK
make depend
make
mv /bsd /bsd.old
cp bsd /
chmod 644 /bsd
reboot

Da keine virtuellen Konsolen zur Verfügung stehen, installiert man jetzt am besten die statisch gelinkte (!) Version von screen. Die Datei heißt screen-3.9.13-static.tgz, und sie wird mit folgendem Kommando installiert:

pkg_add screen-3.9.13-static.tgz

Tastatur unter X

Die normale Tastaturbelegung unter X ist etwas kaputt -- einige Tasten sind vertauscht bzw. falsch belegt. Eine korrekte Belegung erhält man nur durch manuelle Nachbearbeitung.

Ich habe mir die Arbeit bereits gemacht. Hier ist eine .xmodmap-Datei, die die richtige Belegung enthält:


KategorieNonLinux KategorieNonX86

BennySiegert/iBook2 (zuletzt geändert am 2007-12-23 22:48:51 durch localhost)